In einem digitalen Zeitalter ein sehr komplexes Thema: je mehr desto weniger, und je weniger desto mehr. Natürlich kann man verstehen, dass die Leute selbst bei einem Bewerbungsfoto perfekt aussehen möchten. Oft führt es dazu, dass die Bearbeitung bei keinem gesunden Maß bleibt, und dementsprechend das finale Foto auch so aussieht.
Das Thema Bearbeitung kann man folgendermaßen unterteilen:
– Tonwertkorrektur
– Unebenheiten auf der Haut
– Kleidungsfalten, unebene faltige Klamotten
– Hintergrund, oder der ganze Ton
Tonwertkorrektur
Je nach der Studiogegebenheiten (vor allem Licht) und Kamera, soll die Tonwertkorrektur schonend aus einer Raw-Datei durchgeführt werden. Die Bewerbungsfotos unterscheiden sich durch eine klare Bildsprache, zumindest meistens, und daher soll das Bewerbungsfotomodel auch gut beleuchtet werden. Möglichst wenig Licht-Schatten-Spiele (wobei das letztere auch als ein Kunstelement durchaus dienen kann).
Daher ist die Tonwertkorrektur ist eine Frage der Perfektion:
Man sollte nicht vergessen, dass die Farbe im digitalen Format eine sehr subjektive Einstellung ist. Daher ist es auch bei Bewerbungsfotos notwendig, den kalibrierten Bildschirm zu verwenden.
Eine perfekte Tonwertkorrektur besteht aus:
1. Eine richtig ausgelesene Raw-Datei (Lightroom, Photoshop, sämtliche Raw-converter)
2. Ein kalibrierter Bildschirm (schau hier: Datacolor Spyder 5 EXPRESS)
3. Ein Fotodrucker (wir empfehlen den von Canon Pixma Pro-1) Zwar benutze ich ihn für Bewerbungsfotos selten, aber dennoch immer wieder, um die Farbtöne abzustimmen.
Unebenheiten auf der Haut
Die Haut darf nicht perfekt sein, aber doch etwas retuschiert. Hier im Beispiel entfernen wir etwas Glanz auf der Haut, eventuell ein Paar Pickel, und so erscheint die Person auf dem Bewerbungsfoto richtig frisch, nicht übertrieben bearbeitet, authentisch, s. die kleine Animation:
Im zweiten Beispiel (ich habe mir richtig viel Mühe gegeben, stark zu „übertreiben“), ist für alle Details zu viel des Guten: zu stark retuschiert, zu wenig Kontur, zu viel Weichzeichnen:
Leider neigen viele Fotografen dazu, die bestimmte Grenze zu überschreiten. Dazu kommt auch noch, dass einige eine spezielle Software benutzten, die „alle Fältchen“, so wie in der Werbung steht, komplett flach bügelt. Meine Empfehlung: Finger davon weg! Es gibt kaum Lebenssituationen, in den man eine so hohe Stapelverarbeitung der Portraits oder Bewerbungsfotos machen muss! Ein Portrait ist grundsätzlich ein Unikat, eine Handarbeit und ein Einzelstück!
Leider neigen viele Fotografen dazu, die bestimmte Grenze zu überschreiten. Dazu kommt auch noch, dass einige eine spezielle Software benutzten, die „alle Fältchen“, so wie in der Werbung steht, komplett flach bügelt. Meine Empfehlung: Finger davon weg! Es gibt kaum Lebenssituationen, in den man eine so hohe Stapelverarbeitung der Portraits oder Bewerbungsfotos machen muss! Ein Portrait ist grundsätzlich ein Unikat, eine Handarbeit und ein Einzelstück!
Hier gilt das Gleiche – weniger ist mehr. Der Stoff muss immer ein Stoff bleiben. Das darf aber nicht wirklich schlampig aussehen.
Auch die Falten auf dem Sakko oder Hose (falls auf dem Bewerbungsfoto sichtbar), sollte schön und schonend retuschiert werden.
Viele machen sich Gedanken über die Falten am Sakko, wenn sie eine bestimmte Pose annehmen, z.B. Arme verschränken. Aus meiner Sicht ist es völlig okay, wenn dabei Falten entstehen: tut man sie weg komplett, schaut es gleich total unnatürlich aus:
Das erste erscheint viel authentischer. Setzt man mit dem Licht und Komposition noch die richtigen Akzente – dann bleiben die Fältchen unbemerkt.
Portraits, Business oder Bewerbungsfotos sollte man mit einem neutralen Hintergrund ablichten, damit die Person auf dem Foto nicht untergeht. Dennoch kann man den Hintergrund mittels Raw etwas steuern, und eventuell an die Kleidung anpassen. Manchmal überlegt man einen schönen Kontrast dazu, oder eine leichte Tönung. Dazu gleich ein Beispiel:
Auch hier gilt: Nicht übertreiben. Je neutraler der Hintergrund, desto besser für die Person.
Als ganz trendig gelten auch die natürlichen Hintergründe von draußen, so wie z.B. das hier:
In diesem Fall sollten Sie sicher sein, dass der Fotograf tatsächlich vorhat, Sie draußen zu fotografieren, und nicht vor einem gemalten Hintergrund zu stellen, wie z.B. hier abgebildet:
Und wenn Sie glauben, es ist eine totale Seltenheit, dann irren Sie sich! Es kommt schon recht oft vor, sieht aber immer sehr unprofessionell aus.
Wenn der Fotograf alle diese Punkte für die Bearbeitung mitberücksichtigt, dann kann definitiv nichts schief gehen – am Ende bekommen Sie ein perfektes Bewerbungsfoto!